Unser kleines Dachlexikon

Von B wie Biberschwanz bis S wie Satteldach

Für Wissensdurstige haben wir einige interessante Dachdeckerbegriffe erklärt. Gerne beantworten wir auch persönlich all Ihre Fragen!

B

Biberschwanz

Der Biberschwanz ist ein flacher, an der Unterkante halbrund bis spitz zulaufend geformter Dachziegel. Seine Form kann an den Schwanz des Namen gebenden Tieres erinnern. Nahe der oberen Kante besitzt der Biberschwanz einen Vorsprung, mit dem er an der Dachlatte eingehängt wird.

Bogendach

Ein Bogendach ist eine Dachform die ähnlich dem Tonnendach ist, jedoch im Gegensatz zu diesem wesentlich weniger gewölbt ist. Es wird meist aus einem bombierten, gebogenen Blech hergestellt. Ein Bogendach wird meist verwendet, wenn ein Flachdach nicht gewünscht ist und ein Tonnendach auf Grund der Höhe nicht gebaut werden kann. Man sieht diese Dachform oft bei Carports.

D

Dach

Das Dach (altgermanisch) schützt das Gebäude und die darin lebenden Menschen oder darin untergebrachten Einrichtungen vor Umwelteinflüssen wie Niederschlag, Sonneneinstrahlung, Temperaturverlusten, Industriebelastungen, Staub und Wind. Weiter hat ein Dach auch die Aufgabe durch architektonische Gestaltung die Landschaft zu gestalten.

Dachdeckung

Die Dachdeckung ist die äußerste, Regen und Wetter abwehrende, die Dachhaut bildende Schicht des Dachs. Man unterscheidet zwischen weicher Dachdeckung zum Beispiel mit Schindeln, Brettern oder in früher Zeit und in manchen Gegenden der Armenviertel auch heute noch mit Stroh oder Reet. Im Gegensatz zu früher stellt ein Reetdach heute meist Luxus dar, insbesondere Aufgrund der Höhe der Feuerversicherung. Harte Dachdeckung erfolgt unter Verwendung der Materialien Schiefer, Dachziegel, Dachsteine, Tafeln (Wellasbest), Metall (Zink, Kupfer, Blei oder Aluminium) oder Dachpappe, bzw. bei Flachdächern Bitumen. Die Art der Dachdeckung ist unter anderem abhängig von der Dachneigung sowie von planungsrechtlichen Vorgaben und regionalen Besonderheiten (z.B. im Sauerland wird fast nur Schiefer genutzt).

Dachgaube

Eine Dachgaube, kurz Gaube, vereinzelt auch Dachgaupe bzw. Gaupe ist ein Dachaufbau im geneigten Dach eines Gebäudes. Die Dachgaube dient zur Belichtung und Belüftung der Dachräume. Zu diesem Zweck befinden sich in den Gauben von Wohngebäuden im allgemeinen Fenster. Gleichzeitig vergrößert eine Gaube den nutzbaren Raum im Dachgeschoss. Die Stirnseite der Dachgaube kann in der Flucht (der Verlängerung) der darunterliegenden Außenwand liegen, ist jedoch meist von der Dachtraufe des Hauptdaches in Richtung dessen Dachfirstes zurückgesetzt. Während in historischen Dachgauben nur die parallel zu First und Dachtraufe liegende Stirnseite verglast war, werden heute vereinzelt auch die seitlichen Flächen der Gaube, die beiden (in der Regel senkrechten) Gaubenwangen verglast.

Dachhaut

Übergeordneter Begriff für die in einer oder mehreren Schichten angeordneten, nicht statisch wirkenden, Außenbauteile des Daches, die für die bauphysikalischen Funktionen Winddichtigkeit, Regendichtigkeit und Wasserdichtigkeit verantwortlich sind.

Dachrinne

Als Dachrinne bezeichnet man eine Sammelrinne, die so montiert wird, dass sie das von der Dacheindeckung ablaufende Regenwasser sammelt und von der Dachfläche wegführt. Sie gibt es in unterschiedlichen Profilen und für verschiedene Verwendungszwecke. Zum Beispiel halbrund, kastenförmig, Aufdachrinne, innenliegend, etc. Neben den Standardrinnen sind klempnertechnisch beliebige Profile machbar. Dachrinnen werden aus Titanzink (am weitesten verbreitet), Kupfer, Edelstahl oder PVC hergestellt. Die hiergenannten Metalle bedecken sich durch natürliche Bewitterung mit einer Patina, die die Beständigkeit gegen Umwelteinflüsse beträchtlich steigert. Die manchmal etwas merkwürdigen Nennmaße der Rinnen sind durch zwei Umstände entstanden. Früher wurden Zinkbleche im sogenannten Paketwalzverfahren hergestellt. Die maximale Größe der Bleche Betrug 1X2m. Man konnte Abkantungen wegen der schlechten [Duktilität] nur gegen die Walzrichtung machen und war so gezwungen das Bleche in 1 m lange Teilstücke zu teilen (Schlesische Zinklehre). Man benannte die Rinnen deshalb nach dem Teiler für das Blech.

Dachstuhl

Der Dachstuhl ist die tragende Konstruktion eines Daches. In der modernen Architektur werden diese Konstruktionen oft mit Beton und Stahl ausgeführt. Im Allgemeinen ist der Dachstuhl aber aus Holz und wird vom Zimmerer gefertigt. Der Dachstuhl hat die Aufgabe die Dachdeckung zu tragen, und die anfallenden Lasten auf die tragenden Wände des Bauwerkes zu leiten. Es werden, je nach den statischen Erfordernissen, verschiedene Konstruktionsformen, z.B. das Pfettendach, das Kehlbalkendach, das Sparrendach oder andere, unterschieden.

Dachziegel

Dachziegel sind flächige grobkeramische Bauelemente, die zum Eindecken von geneigten Dächern dienen.

F

Flachdach

Flachdächer sind Dächer, die nur eine geringe Neigung aufweisen (unter 10 Grad). Sie werden oft an mehreren Stellen in der Dachfläche entwässert. Typische Materialien zur Abdichtung von Flachdächern sind Bitumen-Schweißbahn und Dachfolie. Um die Dachfolie stärker vor UV-Strahlung zu schützten, werden Flachdächer begrünt. Als besonders langlebig und widerstandsfähig haben sich EPDM-Dichtungsbahnen aus Kautschuk erwiesen. Außer den o.g. Abdichtungen sind auch Dacheindeckungen in Edelstahl 14404 möglich. Diese zeichnen sich durch praktisch unbegrenzte Lebensdauer und absolute Wurzelfestigkeit aus. Flachdächer werden als Warmdach oder als Kaltdach ausgeführt.

K

Kaltdach

Ein Kaltdach ist zweischaliges, belüftetes Flachdach. Über der Deckenkonstruktion mit Dampfsperre und Wärmedämmung befindet sich zunächst ein Zwischenraum, durch den die Luft zirkulieren kann. Dann erst folgt eine Abdichtungsschicht, die in der Regel mit einer Kiesschüttung beschwert ist. Durch die zirkulierende Luft kann Kondensationsfeuchtigkeit besser abtrocknen. Das Kaltdach ist jedoch gegenüber dem Warmdach aufwändiger in der Herstellung.

P

Pfettendach

Das Pfettendach ist die gebräuchlichste Konstruktion bei Dachstühlen. Auf der Außenhaut des Bauwerks werden Pfetten befestigt, die die Last der Sparren auf die Außenhaut verteilen. Je nach Größe des Bauwerkes werden auch Pfetten in anderen Positionen eingesetzt.

Pultdach

Ein Pultdach ist ein Dach mit nur einer geneigten Dachfläche. Die untere Kante bildet die Dachtraufe, die obere den Dachfirst. Zu beiden Seiten befinden sich die Ortgänge.

S

Satteldach

Ein Satteldach ist die klassische, am häufigste anzutreffende Dachform in kalten und gemäßigten Zonen. Es besteht aus zwei entgegengesetzt geneigten Dachflächen, die sich an der höchsten, waagrechten Kante, dem Dachfirst, treffen. Der Grund für das häufige Vorkommen ist der einfache Aufbau des Dachstuhls und die rechtwinklige Form der Dachflächen. Damit entfallen Details, die einen hohen Arbeitsaufwand erfordern und anfällig für Schäden sind.